Letzter Sauenhalter in Ammeln
Ahaus. In ihrer sitzungsfreien Zeit besucht die CDU-Landtagsabgeordnete Heike Wermer im Rahmen ihrer Sommertour verschiedene Betriebe aus dem Bereich der Lebensmittelerzeugung. Dabei machte sie Station auf dem Hof Rickert in Ahaus, der gemeinsam von Bernhard Rickert und seinem Sohn Christian betrieben wird. Wermer wurde von Heinz-Josef Elpers, dem CDU-Kreistagsmitglied aus Ahaus, begleitet. Der Hof Rickert ist der letzte Sauenhaltungs- und Ferkelzuchtbetrieb im Vollerwerb in Ammeln und hält rund 230 Tiere der Haltungsklasse 1.
Bernhard Rickert legt großen Wert darauf, zu zeigen, dass konventionelle Landwirtschaft und Tierwohl einander nicht widersprechen. Dies verdeutlicht er gerne jedem Besucher, der seinen Hof betritt. Nachdem Gummistiefel und Overalls zur Vermeidung von Keimübertragungen angelegt wurden, startete der Rundgang im Futterraum. Hier erörterte Rickert der heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Heike Wermer, dass Sauen während der Säugezeit täglich bis zu 8 kg Futter aufnehmen. Christian Rickert erläuterte den Einsatz modernster Technik in der Landwirtschaft, wie zum Beispiel die QR-Codes, die über den Sauen im Stall angebracht sind und Informationen wie Alter oder durchschnittliche Wurfgröße bereitstellen. Stolz berichtete Bernhard Rickert, dass sämtliche Eingaben direkt über das Handy erfolgen.
Im nächsten Stall, in dem etwa 60 Sauen kurz vor der Besamung stehen, wies Bernhard Rickert darauf hin, dass dieser Stall in seiner aktuellen Form bald nicht mehr genutzt werden darf, obwohl er erst zwölf Jahre alt ist. Ständige Änderungen in den Tierschutz- und Nutztierhaltungsverordnungen machen Investitionen unplanbar. Rickert betonte die Schwierigkeit, die überambitionierte Umsetzung von EU-Vorgaben durch die Bundesregierung zu bewältigen. In einem separaten Stall, der der Ferkelaufzucht dient, herrscht lebhaftes Treiben. Rickert erklärte, dass Ferkel, die nicht auf Bewegungen oder Klopfen reagieren, schnell untersucht werden, da dies ein Anzeichen für mögliche Probleme sein kann.
Bernhard Rickert zeigte sich erfreut, dass sein Sohn Christian den Hof auch in Zukunft als Vollerwerbslandwirt betreiben möchte. Allerdings erfordern die kommenden Jahre zwangsläufig einige neue Investitionen in die Ställe Heike Wermer resümierte nach ihrem Besuch: "Ich kann jedem nur empfehlen, sich selbst einmal ein Bild von der Landwirtschaft bei uns zu machen. Der offene Umgang von Bernhard und Christian Rickert baut Hürden und Vorurteile in den Köpfen vieler ab und schafft Akzeptanz für die gesamte Branche. Ich bin davon überzeugt, dass wir in Deutschland Schweinefleisch von höchster Qualität erzeugen. Unsere Landwirte brauchen dringend Planungssicherheit, damit sie ihre Betriebe auch an die nächste Generation weitergeben können. Schließlich sind wir alle daran interessiert, auch weiterhin heimische Lebensmittel kaufen und essen zu können."